Peter Neururer - Aus dem Leben eines Bundesliga-Trainers by Thomas Lötz & Peter Neururer

Peter Neururer - Aus dem Leben eines Bundesliga-Trainers by Thomas Lötz & Peter Neururer

Autor:Thomas Lötz & Peter Neururer [Lötz, Thomas & Neururer, Peter]
Die sprache: deu
Format: epub, mobi
Tags: Biographie, Fußball
ISBN: 9783768835275
Herausgeber: Delius Klasing
veröffentlicht: 2012-09-30T22:00:00+00:00


Zwischen allen Stühlen - Köln

Die Beziehung zwischen dem 1. FC Köln und Peter Neururer beschränkt sich nicht auf einen Arbeitsvertrag. Neururer ist seit Kindertagen Anhänger des Geißbockclubs. Wegen des FC ist er zum Studium nach Köln gezogen, er ist ständiger Gast bei den Trainingseinheiten am Geißbockheim. 1978 sitzt er auf der Tartanbahn im Hamburger Volksparkstadion, als Köln St. Pauli am letzten Spieltag der Saison bezwingt und Deutscher Meister wird - trotz eines eigentümlichen 12:0 von Verfolger Mönchengladbach gegen Dortmund. Neururer hat den FC zu Europapokal-Spielen begleitet, das Geld für die Flugtickets hat er sich durch Kellnern dazuverdient. Und noch heute ertönt manchmal ein seltsames Geräusch aus Neuru-rers Mobiltelefon: ein Geißbock-Meckern, Zeichen für eine aktuelle Info-SMS des Clubs.

Im Frühjahr 1996 ist es um den FC alles andere als gut bestellt, der dänische Trainer Morten Olsen ist nach einem 1:1 bei Fortuna Düsseldorf bereits am 2. Saisonspieltag beurlaubt worden und seinem Nachfolger, dem Ex-FC-Nationalspieler Stephan Engels, traut man im Club mittlerweile nicht wirklich mehr zu, das Ruder herumreißen zu können. Der FC trudelt seinem ersten Abstieg seit Bestehen der Bundesliga entgegen.

In dieser Situation erweisen sich Peter Neururers Kontakte zur »Bild«-Zeitung wieder einmal als nützlich. Aus seiner Zeit in Hannover kennt Neururer den »Bild«-Redakteur Bernd Stubmann, der unter anderem der »Ghostwriter« der bissigen

Kolumnen von Max Merkel ist. Stubmann kennt seinerseits Karl-Erich Jäger, den Sportchef der Kölner »Bild«-Ausgabe. Und Karl-Erich Jäger kennt sie alle beim 1. FC Köln. Er spricht mit dem Manager, Ex-Nationalspieler Bernd Cullmann, über Neururer.

Doch nicht Cullmann meldet sich am Telefon, sondern zunächst ein alter Bekannter Neururers: Wolfgang Loos. Die beiden haben gemeinsam beim ASC Schöppingen in der Oberliga Westfalen gespielt und dabei im Trainingslager sogar einmal das Zimmer geteilt. In der Zwischenzeit hat Loos beim 1. FC Köln eine Anstellung als Geschäftsstellenleiter erhalten, er kümmert sich um das Operative im Club.

Ob Neururer sich vorstellen könne, den FC zu retten, fragt Loos, der nicht wirklich weiß, dass er gerade mit einem der größten Anhänger des Clubs verbunden ist. Die Vertragsverhandlungen, bei Peter Neururer ohnehin nie eine langwierige Veranstaltung, gestalten sich in diesem Fall noch kürzer: Nach der o:i-Heirrfepielniederlage gegen den Mitabstiegskandidaten aus Kaiserslautern übernimmt Neururer den Tabellen-17. Sein erstes Spiel ist gleich ein Derby gegen Leverkusen. Der Traum ist wahr geworden: Peter Neururer ist Trainer seines Lieblingsvereins.

Schon bald trifft er in Köln nach Wolfgang Loos auf einen weiteren alten Bekannten: Rolf Herings. Das kölsche Urgestein kümmert sich um das Torwarttraining und die Kondition der FC-Lizenzspielermannschaft. Neururer kennt Herings von seiner Ausbildung an der Sporthochschule, wo Herings sein Dozent für Leichtathletik und später in der Fußballlehrerausbildung war. Herings spricht die Studenten mit Vornamen und »Sie« an, die Studenten sagen »Herr Herings«.

Neururer erscheint also zu seiner ersten Trainingseinheit am Kölner Geißbockheim. Er öffnet die Tür zu jenem Trakt, in dem sich Umkleiden und Büros befinden und geht in sein Trainerzimmer, in dem er bereits vom Noch-Trainerduo Stephan Engels und Heinz Flohe erwartet wird. Kurz darauf öffnet sich die Tür, und im Raum steht Rolf Herings.

»Hürens, Pitter, do häs et ja jetz jeschaff«, sagt Herings.



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